Wie veränderst du die Dynamik einer Gruppe, wenn jede und jeder von Anfang an gehört wird?
Check-In

Der Check-In ist weit mehr als eine organisatorische Begrüßung – er schafft die Atmosphäre, in der ein Treffen gelingt. Er bietet den Teilnehmenden einen Moment, um wirklich anzukommen, sich auf das Thema einzulassen und miteinander in Kontakt zu treten.
Je nach Setting kann der Check-In ganz unterschiedlich gestaltet sein: In einem Workshop könnten sich die Teilnehmenden mit einer kurzen Vorstellungsrunde begegnen, während in einem Teammeeting eine einfache Frage wie „Wie geht es euch an diesem Morgen?“ reicht, um die Stimmung einzufangen. In kreativen Formaten hilft ein ungewöhnlicher Impuls wie „Mit welcher Superkraft würdest du heute am liebsten arbeiten?“, um die Runde aufzulockern und spielerisch ins Thema zu führen.
Bewegung kann ebenfalls eine Rolle spielen: Ein Einstieg könnte sein, dass sich jede:r auf einer gedachten Skala im Raum aufstellt, zum Beispiel zur Frage: „Wie vertraut bist du mit dem heutigen Thema?“
Auch eine kurze Blitzlicht-Runde ist möglich, z.B. mit der Frage „Was ist mir heute Morgen durch den Kopf gegangen, als ich das erste Mal an dieses Treffen gedacht habe?
Entscheidend ist, dass sich alle aktiv beteiligen können und von Anfang an spüren, dass ihr Beitrag zählt.
Immer, wenn eine Gruppe neu zu arbeiten beginnt und bevor der fachliche Einstieg erfolgt. Egal ob sich die Menschen nicht kennen oder sehr vertraut sind, macht es einen wirklichen Unterschied, mit welcher Aufmerksamkeit zu Beginn die Einzelnen wahrgenommen werden. Der Check-in hilft, um eine Gruppe von Anfang an zu aktivieren und ein Gefühl von Verbundenheit zu schaffen.
Setting
Der Check-in kann sehr informell stattfinden, damit es nicht künstlich wirkt oder einen ritualisierten Charakter haben, wenn dem Auftakt eine besondere Note gegeben werden soll. Oft wird auch die Mitte eines Gesprächsraumes etwas gestaltet, um die Konzentration zu fokussieren und Atmosphäre zu schaffen.
Dauer
Flexibel anpassbar, 5- 15 Minuten


Aus eigener Erfahrung
Beim Zukunfts.Dialog im Großen Walsertal wurde der Check-In bewusst genutzt, um eine persönliche Verbindung zur Region und zur Gruppe herzustellen. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, mit nur einem Wort oder einem kurzen Satz auf die Frage zu antworten: „Worauf bist du stolz im Großen Walsertal?“
Die Antworten waren so vielfältig wie die Menschen im Raum – von „schöne Natur“ über „Gemeinschaft“ bis hin zu „Familie“. In wenigen Minuten entstand eine spürbare Atmosphäre der Verbundenheit. Jede:r brachte einen kleinen, persönlichen Einblick ein, und gleichzeitig wurde deutlich, welche Werte und Themen die Region prägen.
Dieser Check-In dauerte nicht lange, hatte aber eine große Wirkung: Er half, Hierarchien aufzulösen, die Gruppe in einen aktiven Austausch zu bringen und einen positiven Rahmen für den weiteren Dialog zu setzen. Ein gelungener Check-In zeigt, wie wichtig es ist, Menschen nicht nur mit Inhalten, sondern auch auf einer persönlichen Ebene abzuholen – und genau das kann über den Erfolg eines Treffens mitentscheiden.