Wie kann ich eine offene Umgebung schaffen, die Kreativität und Eigenverantwortung der Teilnehmenden maximiert und in kurzer Zeit neue Energie freisetzt?
Open Space
Selbstorganisierte Workshops für maximale Beteiligung
Der Open Space ist ein offenes Format für Gruppen, die selbstorganisiert und eigenverantwortlich an einem oder mehreren Themen parallel arbeiten möchten und es dabei um strategische und zukunftsweisende Fragen geht. Sinnvollerweise wird er dann eingesetzt, wenn in einer Gruppe genug Vertrauen und eine klare Absicht vorhanden ist, wenn es eine hohe Eigeninitiative unter den Teilnehmenden gibt und andere zur gemeinsamen Arbeit gewonnen werden sollen. Der Open Space baut darauf auf, dass die Teilnehmenden Know How, genug Erfahrungswissen und die richtigen Fragen mitbringen. Fragen, die ihnen wirklich unter den Nägeln brennen.
Zu Beginn werden relevante Themen an einer Wand gesammelt. Der Ablauf ist flexibel: die Teilnehmenden entscheiden, an welchen Sessions sie teilnehmen möchten, können zwischen den parallelen Sessions wechseln und übernehmen Verantwortung für den Diskussionsverlauf. Die Ergebnisse werden dann wieder allen zur Verfügung gestellt und sind Basis für weitere Entwicklungen.
Ziel des Formats ist es, neue Ideen zu kreieren sowie Gemeinschaft und Engagement zu stärken. Da die Teilnehmenden Themen eigenständig wählen und gestalten, steigt die Motivation. Durch die flexible Struktur entstehen oft kreative Lösungen und intensive Diskussionen.
- Mittlere Gruppen (20–50 Personen): Fördert vielseitige Perspektiven und ermöglicht eine dynamische Interaktion
- Große Gruppen (50+ Personen): Erfordert klare Moderation und kann durch wechselnde Redebeiträge lebhaft gestaltet werden
Setting
- Mehrere Räumlichkeiten (ausgestattet mit Pinnwänden, Stiften, Stühle).
- Initiatoren, die die Ausrichtung und das Format kurz erklären.
Dauer
- Pro Session 60–90 Minuten.
- Ein gesamter Open Space je nach Gruppenstärke und Anzahl an Themen: 3-4 Stunden bis zu 1-2 Tagen.


Aus eigener Erfahrung
"Meinen spannendsten Open Space erlebte ich im Rahmen eines sogenannten Learning Village zum Thema „Wie schaut es aus das Land, in dem wir leben wollen?“ Menschen aus verschiedenen Ländern in Europa, die sich mehr oder weniger intensiv mit Fragen der Demokratieentwicklung, Bürgerbeteiligung und Nachhaltigkeit beschäftigten, kamen für 2 Tage in einem Bergdorf in Vorarlberg zusammen und tauschten sich zu Fragen aus, die sie besonders bewegten.
Das Besondere dabei war, dass es nicht nur um etwas in ferner Zukunft gehen sollte, sondern bereits hier vor Ort stattfinden konnte und sollte. Das beflügelte und machte gleichzeitig bescheiden. Nicht alles, was gut klang, wollte gleich angepackt werden. Aber jedenfalls sind aus diesem Wochenende mehrere Projekte entstanden, die es heute noch gibt. Der Freiraum und die kollegiale Beherztheit, die spürbar war, gab vielen den Kick, ein mutiges Vorhaben doch zu wagen.
Was die Gruppe rasch zusammenbrachte, war nicht nur das gemeinsame Interesse an der Sache, sondern auch der entspannte Raum und die Aufforderung, Spielräume auch wirklich zu nutzen, wenn sie sich einem bieten. Da halfen das gute Essen, mancher Spaziergang und nicht zuletzt das wärmende Feuer am Abend genauso, wie die ernsthafte und auf gute Ernte ausgerichtete Arbeitsatmosphäre.“
Begründer der Methode: Harrison Owen
Mehr Informationen:
Open Space | socialnet Lexikon